Neue Wege wurden beim Dachabschluß beschritten: Die Innenverkleidung des Dachs hatte man noch ein Stück unter die Heckscheibe gezogen, eine Lösung, die sowohl der Sicherheit als auch dem Komfort der Fondpassagiere zugutekam. Im Gefahrenfall befanden sich dadurch weder Blech- noch Scheibenkante im Kopfbereich. Da das Dach trotz der Coupéform erst weit hinten schräg abfiel, stand den Fondpassagieren deutlich mehr Kopffreiheit zur Verfügung, als man von einem Coupé gewohnt war. Optisch kaschiert wurde der Überlappungsbereich durch ein dunkles Raster auf der Scheibe. Ein charakteristisches Design-Element, das die Eigenständigkeit der Coupés gegenüber den anderen Karosserievarianten der Baureihe dokumentierte, stellten die Flankenschutz-Leisten mit integrierten Längsschweller- Verkleidungen dar. Zwischen den Radausschnitten auf Höhe der Stoßfänger angeordnet, bildeten sie die optische Verbindung zwischen Bug- und Heckschürze und waren wie diese in Metallic-Kontrastfarben lackiert. Hinsichtlich der mechanischen Komponenten glichen die Coupés vollkommen ihren viertürigen Pendants: Wie die Limousinen verfügten sie über eine Raumlenker-Hinterachse, mit der die Fahreigenschaften gegenüber den Vorgängermodellen nochmals verbessert werden konnten, sowie eine Dämpferbein-Vorderradaufhängung an einzelnen Dreiecksquerlenkern. Die Bremsanlage hatte man ebenfalls unverändert von den Viertürern übernommen.
Die Modellpalette umfaßte zunächst die Typen 230 CE und 300 CE. Die Motoren, ein 2,3 ltr.-Vierzylinder und ein 3,0 ltr.-Sechszylinder, beide mit mechanisch-elektronisch gesteuerter Benzineinspritzung, entsprachen exakt der in der jeweiligen Limousine verwendeten Ausführung. Beide Modelle verfügten serienmäßig über eine geregelte Abgasreinigungsanlage mit Dreiwege-Katalysator. Äußerlich waren 230 CE und 300 CE nur am Doppelrohr-Auspuff des Sechszylinders und am Typenschild zu unterscheiden.
Classic Roadsters 300 CE hat den 3 Liter 6-Zylinder Motor M103, der einzige Mercedes Sechszylinder, der jemals in Laufruhe und Geschmeidigkeit annähernd das Niveau eines BMW 6-Zylinders erreichte. Leider wurde dieser Motor schon recht bald durch die 24 V und 3,2 l Varianten ersetzt, die zwar eine höhere Leistung aufwiesen, sich aber wieder als die üblichen Mercedes Bauernmotoren mit vergleichsweise rauhem, unkultivierten Laufverhalten erwiesen. Auch die von Daimler ankündigten Verbrauchseinsparungen wurden in der Realität nicht erreicht.
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